Bericht zum Mai-WK 2023: Hochwasserübung in Eiken

Stösst die Feuerwehr bei einem Hochwasser an ihre Grenzen, wird der Zivilschutz aufgeboten. Ein solches fiktives Szenario haben die Zivilschützer des Oberen Fricktals auf dem Übungsgelände in Eiken durchgespielt.


Das ausgedachte Hochwasser-Szenario: Aufgrund eines Unwetters mit Überschwemmungen arbeitet die Feuerwehr im Fricktal schon am Limit. Deshalb wird zur Unterstützung der Zivilschutz Oberes Fricktal aufgeboten. Die Aufgabe: Aus einem überfluteten Haus sollen wertvolle Kulturgüter vor weiteren Schäden bewahrt werden.
Nachdem die Zivilschützer die Lage besichtigt und ein Materialdepot aufgebaut haben, beginnt die Herausforderung, sicheren Zugang zum Gebäude zu erlangen. Als die Pioniere den Zugang zum Schadensplatz geräumt haben, sind die Wasserpumpen bereits vorbereitet. Der Strom im Keller ist ausgefallen. Deshalb wird eine mobile Beleuchtung installiert. Das Wasser wird in mehreren Räumen durch die Maschinen abgepumpt. Anschliessend werden, wo möglich, Wassersperren installiert und weitere Pumpen platziert, die neue Schäden verhindern sollen. Nun können die Zivilschützer auch mit ihrer Sanitätseinheit zum Zielort gelangen. Die Gruppe findet eine leicht verletzte Person, die vom Zivilschutz evakuiert und betreut wird. Zur gleichen Zeit werden die wertvollen Kulturgüter ins «Trockene» gebracht.



Patrik Amsler, stv. Kommandant der ZSO Oberes Fricktal hat den Wiederholungskurs geplant. «Dank der Möglichkeiten hier, mit einem solchen «Ausbildungsdorf» beim Ausbildungszentrum in Eiken, können wir die Übungen sehr praxisorientiert gestalten, sagt er. «Wir sehen insbesondere bei den echten Einsätzen, dass die Koordination entscheidend ist. Je authentischer wir die Übung einrichten, desto besser lässt sich ein solches Ereignis bewältigen. Bei einem echten Alarm können wir vorher nicht nochmals üben, also müssen die Griffe sitzen». Im Ernsteinsatz spielt dann vor allem auch die laufende Beurteilung der Lage mit den anderen Organisationen eine immens wichtige Rolle, so Amsler.



Der Zivilschutz ist eine der fünf Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes nebst Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen und den technischen Betrieben (Versorgung etc.). Er liefert Schutzinfrastruktur und ist für die Alarmierung der Bevölkerung zuständig. Weitere Aufgaben sind die Betreuung von Schutzsuchenden und der Schutz von Kulturgütern. Die Organisation unterstützt auch bei Rettungen aus Trümmerlagen, dem Hochwasserschutz sowie bei Instandstellungsarbeiten. Zudem wird der Zivilschutz für Aufgaben zu Gunsten der Gemeinschaft eingesetzt.